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Dalwhinnie – Ein herausragender schottischer Malt-Whisky aus den Highlands

Die schottische Malt-Whisky-Brennerei Dalwhinnie liegt nahe dem geografischen Mittelpunkt Schottlands und ist mit einer Höhe von 326 Metern die höchstgelegene Brennerei des Landes. Heute gehört sie zum globalen Spirituosenkonzern Diageo.

Der Whisky von Dalwhinnie

Dalwhinnie, eingebettet im Herzen des majestätischen Cairngorms Nationalparks in den schottischen Highlands, bietet eine exklusive Auswahl offizieller Abfüllungen. Allen voran steht der 15-jährige Whisky, der das Flaggschiff der Brennerei bildet. Ergänzt wird das Sortiment durch einen 20-jährigen und einen 36-jährigen Whisky sowie andere faszinierende “Distillers Editions”. Nahezu alle erhältlichen Abfüllungen sind offizielle Abfüllungen, denn unabhängige Dalwhinnie-Abfüllungen sind seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Markt zu finden. Obwohl nur ein kleiner Teil des bei Dalwhinnie gebrannten Single Malts als solcher vermarktet wird, fließt der Großteil in die Produktion der Black & White Blends für Diageo. Dank seiner hochgelegenen Lage erfüllt die Brennerei auch die Funktion einer Wetterstation, deren Werte täglich abgelesen werden.

Die Produktion

Das klare und erfrischende Wasser, das für die Produktion verwendet wird, stammt aus der Quelle Allt an T’Sluic. Das Besondere daran ist, dass ein Großteil des Wassers aus geschmolzenem Schnee gewonnen wird. Die Quelle speist auch den Fluss Spey, was im Laufe der Jahre zu Diskussionen darüber geführt hat, ob Dalwhinnie als Speyside-Whisky kategorisiert werden sollte. Mit seiner Lage in den westlichen Highlands liegt Dalwhinnie fast genau im geografischen Herzen Schottlands, was zu unterschiedlichen Meinungen über die regionale Zuordnung führt. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1,3 Millionen Litern reinem Alkohol zählt Dalwhinnie zu den kleineren Brennereien. Darüber hinaus ist sie eine der wenigen, die noch hölzerne Worm Tubs verwendet. Die meisten anderen Brennereien setzen heutzutage auf Worm Tubs aus Stahl oder verwenden diese gar nicht mehr.

Die Pot Stills

Dalwhinnie betreibt lediglich eine Wash Still (Kapazität: 17.000 Liter) und eine Spirit Still (14.000 Liter). Beide Brennblasen wurden von Abercrombie & Co. gefertigt und weisen eine traditionelle Form auf. Sie besitzen eine große, bauchige Basis und einen sich allmählich verjüngenden, hoch aufragenden Hals. Diese Bauweise ermöglicht eine hervorragende Trennung des Alkohols und erzeugt einen fein gebrannten Whisky. Bis 1961 wurden die Wash und Spirit Stills mit Kohle beheizt, danach erfolgte die Umstellung auf Dampf.

Das Mälzen

Bis 1968 betrieb die Brennerei ihre eigenen Malzböden. Heutzutage bezieht Dalwhinnie ihr Malz von einer der Großmälzereien von Diageo. Das Malz weist eine leichte Torfnote auf, jedoch nur in dem Maße, dass ein zarter Hauch von Rauch entsteht. Im Geschmack lässt sich auch eine Spur von Heidekraut wahrnehmen, was auf die umgebende Heidelandschaft zurückzuführen ist.

Die Lagerung

Dalwhinnie verfügt über zwei “racked warehouses” auf dem Gelände, die mehr als 5.000 Whiskyfässer beherbergen können. Die Hauptfassart sind Bourbonfässer, während einige der “Distillers Choices” in Oloroso-Sherryfässern gelagert werden.

Die Geschichte

Die Lage von Dalwhinnie wurde von den Viktorianern als “verrückt” beschrieben. Selbst heute kann man nachvollziehen, wie sie zu dieser Einschätzung kamen. Dalwhinnie ist nicht nur die dritthöchstgelegene Brennerei Schottlands, sondern an der dortigen Wetterstation wurde auch die niedrigste Temperatur in ganz Großbritannien gemessen. Die Brennerei ist in der Lage, bei extremem Schneefall vollständig autark zu operieren und verfügt sogar über ein eigenes Hostel auf dem Gelände, um die Mitarbeiter unterzubringen.

Die abgeschiedene Lage spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte von Dalwhinnie. Der Name “Dalwhinnie” stammt aus dem Gälischen und bedeutet “Treffpunkt”, was die exzellente zentrale Lage der Brennerei widerspiegelt. Gegründet wurde die Brennerei 1897 von der Strathspey Distillery Company, die jedoch nur ein Jahr später Konkurs anmelden musste. Mit der Übernahme durch die Dalwhinnie Distillery Company änderte sich auch der Name. Der Architekt Charles Doig, der für das berühmte Pagodendach verantwortlich war, trug maßgeblich zur Expansion der Brennerei bei. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wechselte Dalwhinnie noch zweimal den Besitzer, darunter kurzzeitig an das amerikanische Unternehmen Cook & Bernheimer, was sie zur ersten schottischen Brennerei in ausländischem Besitz machte. Im Jahr 1934 wurde ein Großteil der Brennerei durch ein Feuer zerstört, was zu einer vierjährigen Produktionsunterbrechung während des Wiederaufbaus führte. Nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 1938 musste die Brennerei aufgrund der kriegsbedingten Rationierung von Gerste noch bis 1940 geschlossen bleiben. Seit 1940 produziert Dalwhinnie nahezu ununterbrochen Whisky, mit Ausnahme einer kurzen Phase im Jahr 1986, als sie komplett renoviert wurde.

Heute ist Dalwhinnie Teil der “Classic Malts”-Reihe von Diageo und genießt einen hervorragenden Ruf bei Kritikern. Sowohl der 15-jährige als auch die Distillers Edition wurden mit der Goldmedaille der “Monde Selection” ausgezeichnet.