Lochside

Die Geschichte

Die Lochside Destillerie, gegründet 1957, gehört zu den jüngeren Brennereien Schottlands. Ursprünglich eine Brauerei von Deuchars, wurde sie später von McNab in eine Malt Whisky-Anlage umgebaut. Unter McNabs Leitung florierte die Brennerei, mit einer eigenen Abfüllanlage, was zu jener Zeit ungewöhnlich war. Anfangs wurde sie von dem legendären Joseph W. Hobbs geleitet, einem angesehenen und erfahrenen Brenner und damaligen Besitzer der Ben Nevis Destillerie. Nach Hobbs’ Tod im Jahr 1964 übernahm sein Sohn Joe die Kontrolle über Lochside.

Joe kümmerte sich um die Anlage, bis die Produktion 1971 gestoppt und der Verkauf der Brennerei in Erwägung gezogen wurde. 1972 wurde Lochside von der spanischen Firma Destilerias y Crianza del Whisky gekauft, die sofort die Produktion wieder aufnahm. Im Mai 1992 wurde die letzte Abfüllung veröffentlicht, und daraufhin wurde die Brennerei stillgelegt. Allied Lyons kaufte 1994 Pedro Domecq und änderte den Namen in Allied Domecq. Obwohl Allied Pläne hatte, die Brennerei wiederzubeleben, wurden diese nicht umgesetzt. Im Jahr 1997 wurden alle Geräte aus dem Gebäude entfernt, was die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung zunichte machte.

Ein Feuer im Jahr 2005 zerstörte einen Teil der Gebäude der Brennerei. Nach der Fusion von Allied Domecq waren die Chivas Brothers die neuen Eigentümer. Schließlich wurden die verbliebenen Gebäude 2005 vollständig abgerissen. Heute befindet sich an der Stelle ein Wohnviertel.

Der Whisky

Die ehemalige Lochside Destillerie befand sich in den östlichen Highlands. Da sie 1992 geschlossen und 2005 abgerissen wurde, sind offizielle Abfüllungen der Brennerei äußerst schwer zu finden. Die Destillerie brachte eine kleine Auswahl an Abfüllungen heraus, darunter einen 10-, 18- und 31-jährigen Whisky. Es gab auch einige unabhängige Abfüllungen, wie zum Beispiel einen 46- und einen 47-jährigen von Adelphi und eine 13-jährige Abfüllung von Gordon & MacPhail.

Die Produktion

Die genaue Produktionskapazität ist unbekannt, aber da die Destillerie nur zwei Wash- und zwei Spirit-Stills besaß, kann man davon ausgehen, dass sie bei etwas über einer Million Litern pro Jahr lag. Die Brennblasen hatten eine Zwiebelform und traditionelle Schwanenhälse. Das zur Produktion verwendete Wasser stammte aus dem Borebold Aquifer. Lochside verfügte über einen gusseisernen Maischbottich und einen offenen Gärbottich aus Edelstahl. Die Destillerie besaß auch Stills für Grain Whisky, die jedoch nicht oft genutzt wurden.

Die Brennblasen

Wie bereits erwähnt, arbeitete Lochside mit zwei Wash- und zwei Spirit-Stills. Jede Brennblase hatte eine Kapazität von 20.000 Litern.

Die Lagerhäuser

Der Single Malt wurde hauptsächlich in Ex-Bourbon-Fässern gelagert. Die Brennerei hatte einen Komplex aus “dunnage bonded warehouses”, von denen die letzten abgerissen wurden.